on 2023. 06. 03. 10:00

Tünde Semmi-Kis fährt seit ihrer Jugend Motorrad und selbst ihre Modelkarriere konnte sie nicht davon abhalten. Seitdem ist das mit Leidenschaft betriebene Hobby fast zum Beruf herangereift, denn auf zwei Rädern hilft sie bei der Notblutversorgung.


Seit wann fährst du leidenschaftlich gern Motorrad?

Ich liebe Autos und Motorsport seit meiner Kindheit. Mein Vater brachte mir im Alter von neun Jahren das Autofahren bei, unterstützte das Motorradfahren jedoch nicht, da er einen schweren Unfall hatte und sich keine Sorgen um mich machen wollte. Aber das Verbot hatte den gegenteiligen Effekt, ich war 14, als ich mit meinen Freunden Motorrad gefahren bin.


Und seitdem bist du mit einer leichten Übertreibung nicht einmal mehr aus dem Sattel gestiegen. Rennsport reizt dich nicht?

Es stellte sich schon früh heraus, dass ich zu groß war ein Rennmotorrad zu fahren und auch einen Jockey zu werden, was mein anderer großer Traum war.

Dennoch hast du als erste Ungarin die Rallye Budapest-Bamako absolviert.

Es war eine tolle Erfahrung, der eine dreivierteljährige Vorbereitung vorausging, um mich im Offroad-Motorradfahren sicherer zu machen. Afrika ist faszinierend, daher kann ich nur jeden ermutigen, der die Möglichkeit hat, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen.

Du hast dir als knallharter Biker eine Modelkarriere aufgebaut. Wie hast du das unter einen Hut gebracht?

Wie beim Motorradfahren begann ich im Alter von 14 Jahren mit dem Modeln. Ich sage nicht, dass ich alle Fähigkeiten dafür hatte, sondern dass ich einfach besser als der Durchschnitt auf die Kamera reagiert habe. Beides fand also parallel statt, so dass sich meine jungenhafte und meine mädchenhafte Seite gut ausbalancierten. Darüber hinaus ist es mir gelungen, mit der Modelarbeit die finanziellen Grundlagen für den Motorradsport zu schaffen.


Auch als Schönheitskönigin hast du kein Zweiradfahrverbot?

Alle haben verstanden, dass das Verbot für mich nicht funktionieren würde, und haben es daher unter bestimmten Bedingungen zugelassen. Allerdings musste ich mein eigenes Motorrad loswerden, damit die Versuchung nicht alltäglich wäre.

Wie bist du mit Harley-Davidson in Kontakt gekommen?

Seit mehr als zehn Jahren ist mein Leben mit der amerikanischen Kultmarke verbunden. Der Gründer der Budapester H.O.G., Attila Dobai hat mich zu den Festivals eingeladen, wo ich zunächst als Hostess geholfen, dann auch an Probefahrten teilgenommen habe. Ich war einer der ersten, die Pan America in der Tschechischen Republik ausprobiert haben.

Besuchst du auch das 120-jährige Harley-Davidson-Festival in Budapest vom 22. bis 25. Juni?

Leider werde ich nicht zu Hause sein, was mir wirklich leid tut, denn es ist prestigeträchtig, dass Harley ihren Geburtstag in Ungarn feiert, und es wird sicher eine riesige Party.


Hast du dieses Jahr schon größere Motorradtouren geplant?

Ich möchte mich für einen vier- bis fünftägigen Enduro-Kurs anmelden, da mein Ziel in naher Zukunft ist, mit dem Motorrad von Budapest nach Tibet zu fahren, was eine Reise von fast einem Monat ist.

Warum Tibet?

Dahinter stecken keine spirituellen Überlegungen, es ist einfach mein alter Wunsch, dorthin zu gelangen, und zwar an Land.

Mit all dem Alltag gehst du regelmäßig zum Fahrtraining, warum?

Dies ist aufgrund meiner freiwilligen Arbeit notwendig, da wir uns an der Notblutversorgung der Blutritter beteiligen. Auf nationaler Ebene liefern wir Blut zu Krankenhäusern mit dem Motorrad, in 60–80 Prozent der Fälle zu außergewöhnlichen Operationen.


Wie bist du unter den Blutrittern gelandet?

Vor anderthalb Jahren haben wir im Pető-Institut vor der Eröffnung des Jahres Motorradfahrten für behinderte Kinder veranstaltet, und die Blutritter waren auch da, die mir vorgeschlagen haben, mich anzuschließen. Wir sind jede Woche oder alle zwei Wochen im Einsatz und es ist ein tolles Gefühl, wenn wir mit unserer Arbeit, auch wenn nur als ein kleines Glied in der Kette zum gesamten Lebensrettungprozess beitragen können.


Beáta Csanálosi


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